Blutegeltherapie

Blutegeltherapie
Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie gehört zu den ältesten Heilmethoden der überlieferten Medizingeschichte. Grundsätzlich konnte mittels der Blutegeltherapie die Blutfülle ausgeleitet werden, wie z.B. bei der Aderlasstherapie.

In einer bedeutenden Ärzteschule von Salerno (Italien) wurden Blutegel vielfältig zur Entfernung überschüssiger Säfte eingesetzt. Von Italien aus verbreitete sich diese Methode nach und nach über ganz Europa. Ebenso wurde der Blutegel zur Entleerung von schädlichen Säften (Blut, Wasser, Lymphe) aus dem erkrankten Körperteil selbst eingesetzt. Bis zu 100 Blutegel wurden damals für eine Behandlung eingesetzt, insgesamt wurden jährlich mehrere Millionen Blutegel insbesondere in Frankreich, England und Deutschland verbraucht. Bald waren die französischen Bestände an Blutegeln erschöpft, Blutegel mussten zunehmend importiert werden. Da die ärztliche Ausbildung in Kliniken erfolgte, kamen angehende Ärzte kaum noch mit der Blutegelbehandlung in Berührung und diese Therapie geriet in Vergessenheit. Durch den Speichel des Blutegels und die damit eingeleitete Entsaftung werden Selbstheilungskräfte des Körpers wieder angeregt. Heute ist der zurückführende Aspekt des Blutentzugs zweitrangig. Mit den Analysemethoden der modernen Medizin konnten die Wirkstoffe, die der Blutegel beim Saugen abgibt, als entscheidendes Therapieprinzip identifiziert werden. Der Blutegel gibt beim Saugakt viele verschiedene nützliche Wirkstoffe ab. Die natürliche Wirkstoffkombination des Blutegels ist jedoch einzigartig. Diese Wirkstoffe helfen bei einer Vielzahl von Erkrankungen.

Bei welchen Erkrankungen ist eine Blutegeltherapie sinnvoll?

Bei vielen Indikationen, bei denen Durchblutungsstörungen und/oder Entzündungen bestehen, lassen sich Blutegel erfolgreich einsetzten, z.B. bei: Hörsturz (Tinnitus) akuten und chronischen Gelenkschmerzen (Arthrose, Arthritis, Gicht)

Sehnen und Sehnenscheidenentzündungen (z.B. Tennisarm, Golfarm)

Chronische Beschwerden am Bewegungsapparat und Muskeln (Fibromyalgie, Muskelverspannungen und Spannungskopfschmerz)

Krampfadern/Besenreisern (Venenentzündung, Durchblutungsstörungen, Ulcus cruris)

Rheumatische Erkrankungen

Lokale Entzündungen (Mittelohrentzündung, Gallenblasenentzündung, Angina tonsilliaris, Furunkel, Abszesse)

Durchblutungsstörungen nach Haut- und Gewebstransplantationen

Weitere Indikationen: Prellung, Quetschung, Blutergüsse (auch alte), Herpes Zoster, Bluthochdruck, Polycythämia vera


Vorgehensweise bei einer Blutegelbehandlung:


Abhängig von der Indikation, dauert eine Behandlung zwischen 60 und 90 Minuten. Je nach Krankheitsbild ist eine einmalige Sitzung ausreichend. Zu Behandlungsbeginn wird der Blutegel an die gewünschte Stelle angesetzt, daraufhin saugt sich der Blutegel an der Haut fest und arbeitet sich mit seinen Kalkzähnchen vorsichtig in die Haut ein. Dies geschieht weitgehend schmerzfrei, da der Blutegel schmerzlindernde Stoffe abgibt. Die Blutegel lassen nach einiger Zeit von selbst los, sobald sie vollgesogen sind, normalerweise nach etwa 20 bis 60 Minuten. Falls ein Blutegel nach ca. 90 Minuten nicht von selbst abgefallen ist, wird er vom Therapeuten vorsichtig abgelöst. Nach dem Abfallen der Blutegel soll die kleine dreizackige Bisswunde ausbluten. Das kann bis zu 12 Stunden dauern bis diese zum Stillstand kommt. Dazu wird ein größerer Saugverband locker angelegt. Danach ist es sehr wichtig sich körperlich zu schonen und es wird zu einer vermehrten Flüssigkeitsaufnahme geraten da es durch die Anregung zu einer gesteigerten Wasserausscheidung kommen kann. Am nächsten Tag wird ein Verbandswechsel vorgenommen. Um die kleinen Wunden zu beurteilen und sachgerecht zu versorgen. In den meisten Fällen hat sich eine Kruste gebildet, die nach ca. 1 Woche von selbst abfällt.

Wann sollte auf eine Blutegelbehandlung verzichtet werden?

Bei Blutern
Bei Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten (z.B. Marcumar, Aspirin, Plavix usw.)
Bei schwerwiegenden Organerkrankungen
Akute fieberhafte Erkrankungen
HIV
Dialysepflichtigen Patienten
Bei Wundheilungsstörungen
Schwangerschaft Bei bekannter Unverträglichkeit gegen Blutegel
Anämie

Die Blutegelbehandlung erfordert umfassende fachliche Kenntnisse eines Therapeuten und sollte nicht als Selbstbehandlung durchgeführt werden !!!

Die Blutegeltherapie hat sich seit Jahrhunderten als Naturheilverfahren etabliert und steht inzwischen als moderne Behandlung mit breitem Wirksamkeitsspektrum und guter Verträglichkeit zur Verfügung !!!

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